Arbeit ist doch wichtig, haben sich einige auf ihre Fahnen geschrieben. Das Workaholic-Leben könnte aber einen anfällig machen, sich zu überlasten und zu viel toxischen Stress abzubekommen. Ist das hier zu Lande gut bekannte Burn-out eine Ursache von einer Depression am Arbeitsplatz? Wenn die Basis bei der Arbeit fehlt, Zugehörigkeit und Anerkennung, dann solltest Du besonders gut auf Dich achten. Ein ehemaliger Chef meinte zu mir, dass jeder auf sich selbst aufpassen müsse. Er hat damit natürlich recht. Das half mir aber nicht und schon gar nicht änderte es die Umstände, die meine Arbeitgeber geschaffen hatten. Und an denen wollte diese Firmen-Führung festhalten.
Burn-out und die ICD-10 bzw. ICD-11
Die ICD-10 sollte schon längst abgelöst werden durch den Nachfolger, die ICD-11. Aber das dauert vielleicht noch ein paar Jährchen, bis die Ärzte in Deutschland, Österreich und der Schweiz ihre Diagnose mit der ICD-11 verschlüsseln. Solange wird es keinen exklusiven Code geben, der das Burn-out ausreichend spezifiziert. Im täglichen Sprachgebrauch wissen die meisten, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Die Website Burn-out-Syndrom meint, dass Burn-out ein Auslöser ist und nicht ausreichend das Krankheitsbild beschreibt. Dazu ziehen sie den Vergleich mit einem Sturz vom Rad heran. Bei dem wird ebenfalls die Knochenfraktur beschrieben, aber nicht wie es dazu kam.1
Ist es nun eine mittelschwere oder eine schwere Depression (F32.1,F33.1;F32.2, F33.2) fragen sich die Diagnostiker nach ICD-10? „Auch in der ICD-11 wird Burnout weiterhin nicht als Behandlungsdiagnose gelistet, sondern als Risikofaktor für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Abhängigkeitserkrankungen.“ 2 schreibt die ‚Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V.‘ in ihrer Versorgungs-Leitlinie. Vielleicht hat diese Gesellschaft recht und es ist „eine Rahmen- oder Zusatzdiagnose und keine Behandlungsdiagnose, die zum Beispiel eine Therapie erforderlich macht“ 3
Tatsache ist jedenfalls, dass der oder die Betroffene so stark darunter leidet , dass die Person auch nicht mehr arbeiten kann. Ob dann der Zusatz Z73.0 einen bedeutenden Unterschied macht? Z73.0 steht in der ICD-10 für den „Zustand der totalen Erschöpfung“ aus dem Kapitel „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ auf dem Krankenschein 4
Arbeit ist doch wichtig im Leben; Zu jeder Bedingung?
‚Dabei war doch die Arbeit so wichtig in seinem, in ihrem Leben!‘, mag sich der eine oder die andere denken. Vielleicht empfindet das auch die betroffene Person selbst so, obwohl es Anzeichen gab, die man immer im Nachhinein besser deuten kann. Die Ziele der Firma stimmen nicht mehr mit den eigenen überein. Der Druck von oben ist immens. Die Ressourcen sind rar gesät. Die ganze Arbeit bleibt an einem kleben, wie im Märchen ‚Frau Holle‘-Märchen an der Pech-Marie. Die Arbeitsstätte fühlt sich an wie das Schloss von Kafka, also kafkaesk, und die Führungsebene ist nicht greifbar. Ihr Machtwort zählt und manchmal denkst Du Dir, in welchem Luftschloss wohnen denn Deine Führungskräfte? Kennen die überhaupt Deinen Arbeits-Alltag? Wissen die, was überhaupt schaffbar ist? Höher, schneller, weiter ist vielleicht das richtige Motto für einen modernen Olympioniken, aber doch nicht Deins! 😉
Kommt Dir das bekannt vor? Jeder 26. ist laut Statistik betroffen (jeder 25. wären 4% und der Durchschnitt liegt je nach Studie wenig darunter 5 oder dabei 6 ). Vielleicht gibt es auch in Deinem Betrieb einige, die nicht wieder an ihren Arbeitsplatz bzw. in den „Dienst“ zurück gekommen sind.
Aus einem Workaholic-Leben
Ich (NH) hatte auch einmal einen Kollegen, der mir extrem überarbeitet schien. Er entschuldigte sich bei mir nicht nur einmal, dass er erst am Abend Zeit hatte, um mir irgend etwas zu zeigen oder nachzufragen, wie es mir in meinem neuen Job geht. Sein Fachwissen war enorm und wenn er einen Termin mit mir zur Einarbeitung sich eingeschrieben hatte, dann war ich danach immer ein Stück klüger und weiter. Aber ein Termin mit ihm hat nur funktioniert, wenn er ihn im Kalender hinterlegt hatte und die Zeit praktisch für mich geblockt war. Wenn große, tagesaktuelle Katastrophen anstanden, fand der Termin natürlich nicht statt, denn dann war er am Feuer löschen.
So ging das rund ein Dreivierteljahr. Es gab auch noch ein paar andere Wissensträger, die mir bei meinem täglichen rein finden in die Fach-Materie halfen. Nach einem Männertag (das ist Christi Himmelfahrt, der in Berlin und Ostdeutschland als Vatertag, Herren- oder Männertag umgedeutet wurde und an dem sich Männer für gemeinsame Aktivitäten zusammen tun, oft ist das Bier trinken und herum ziehen) „ward“ er nicht mehr gesehen.
Burn-out – die Depression beim unselbstständigen Arbeiten?
In der Firma hatten wir schon den Verdacht, dass es ein Burn-out sein könnte. Ein Kollege, der sehr gut und viel mit ihm zusammen gearbeitet hat, drückte mir gegenüber die Sorge aus, dass er hoffe, dem ausgefallenen Kollegen sei nichts Körperliches passiert, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt – und es hätte wirklich sein können. Der Ausgefallene hatte zuvor von sich scherzhaft gesagt, dass er „Masse-Aufbau“ betreibe, aber er trainierte nicht wie ein Boxer. Er war Workaholic und ich hatte v.a. im Nachhinein den Eindruck, dass er sich für die Firma aufgeopfert hat. Sein Leben war die Firma und für sportliche Aktivitäten hatte er sich keine Zeit genommen, so dass er den „Masse-Aufbau“ nicht verbergen konnte. An seinem Arbeitsplatz bzw. in seinem Arbeits-Alltag hatte er auch genug Stress-Faktoren.
Kollegen aus anderen Abteilungen hatten Ideen, was die Firma dem Kunden schulde und was für den Kunden zumutbar wäre. Aber es brauchte dafür auch einen Fachmann, der das System bedienen konnte und das war er. Das brachte dann auch viel Verantwortung mit und die hat er getragen bis zum Männertag – und dann war AUS, Sense.
Ein paar Stecker gezogen
Heute weiß ich, dass der ‚dorsale Vagus‘-Nerv bei ihm ein paar Stecker gezogen haben könnte (salopp ausgedrückt – aber mir hat diese Formulierung für das bessere Verständnis geholfen), bevor er sich völlig aufraucht und sein Nervensystem noch größeren Schaden durch die ständige Überlastung nimmt. Er ist vom ständig ‚gelben Bereich‘ der Aktivierung des Sympathikus, der für Kampf und Flucht zuständig ist, in den ‚roten Bereich‘ gewechselt, zur Immobilität des ‚dorsale Vagus‘7. Im Voarlberger Dialekt würde ich sagen: „Äs heat’m d’n Schütz ussa-g’haut“; übersetzt: Es hat ihm die Schutzsicherung bzw. den FI-Schutzschalter heraus gehauen. (Da kommt wohl meine Tätigkeit vor Jahrzehnten als Elektriker durch. 🙂 )
Aber soweit ist das gar nicht von der Realität entfernt, denn wie lange soll bzw. wie lange kann ein Motor auf Hochtouren laufen, damit er keinen Schaden nimmt? Und bei meinem ehemaligen Kollegen hielten die Hochtouren über Monate an (und wahrscheinlich bestand so eine ähnliche Situation auch schon, bevor ich in der Firma gearbeitet hatte; vielleicht etwas überschaubarer). Gerade im Nachhinein betrachtet kann ich schon sagen, dass sich seine Arbeitssituation bis zum Knall zugespitzt hat.

‚knocked out‘ am Arbeitsplatz
Er ging über mehrere Wochen k.o. – ‚knocked out‘, mindestens am Arbeitsplatz. Und dass ‚er ging‘, ist viel zu aktiv formuliert. Denn sein Nervensystem hat das für ihn entschieden und ihn lahm gelegt. Sein ‚dorsaler Vagus‘ hat ihn zu Boden gehen lassen, von wo er nicht gleich wieder aufstehen konnte. Er konnte danach nicht mehr so tun, als wäre nichts gewesen. Zuvor war die Firma sein Leben und für ihn so etwas wie der heilige Gral. Sein Motor war genug lange aktiviert und auf Hoch- und Höchsttouren heiß gelaufen.
Uns wurde zuerst von der Führungsebene gesagt, dass er für mehrere Wochen ausfällt. Im Sommer hieß es dann, dass er vielleicht um die Weihnachtszeit zurück kommt. Zwischen den Jahren hatten wir dann die Nachricht bekommen, dass er nicht wieder kommen würde. Mir hat das Leid getan, weil ich hatte sehr gerne mit ihm zusammen gearbeitet. Außerdem wusste ich inzwischen auch, was er alles geleistet hatte. Denn seine Arbeit wurde jetzt auf andere Leistungsträger umgewälzt und inzwischen gehörte ich auch zu den fähigeren Mitarbeitern.
und was das für mich bedeutete
Mein Abteilungsleiter hatte mir eröffnet, dass ich jetzt einen großen Kunden übernehmen solle. Er habe sich das überlegt (und hatte keinen anderen gefunden, dem er die Last aufbürden konnte; Stichwort: Fachkräfte-Mangel; oder war es doch eine versemmelte Planung der Führung? Oder beides?). Ich hatte dann das Glück, dass eine Interims-Teamleitung kam, die zu mir sagte: ‚Unter mir wird niemand verheizt.“ – und die Person hat Wort gehalten. Leider hat dieser Teamleiter vor mir das Unternehmen verlassen. Ohne diesen Schutz hätte sich wahrscheinlich schon früher meine Amygdala (sie ist die Alarmglocke im Gehirn und ein Bereich dessen) und der ‚dorsale Vagus‘ (ebenfalls ein Bereich im Gehirn) gemeldet bzw. meine persönliche Arbeitsplatz-Ablaufzeit. (Sie ist von eineinhalb bis drei Jahre, in denen ich meist mit der Situation am Arbeitsplatz so ‚fed up‘ bin – so abgefressen, frustriert, böse und wütend, dass ich mich weg-bewerbe und früher oder später kündige.
behutsame Kontakt-Aufnahme
Später hatte ich mit meinem ausgefallenen Kollegen Kontakt über ein soziales Netzwerk für Berufstätige (also LinkedIn bzw. Xing) aufgenommen. (Das kannst Du natürlich auch gerne mit mir machen – hier ein Link zu meinem LinkedIn-Profil und ein Link zur Kontakt-Seite meiner Homepage) Er hat mehrere Wochen gebraucht, bis er mir zurück geschrieben hat. Ich glaube, für ihn sind die Erinnerungen nicht so gut an die Zeit bei dieser Firma. Der ‚dorsale Vagus‘ mit dem ‚roten Bereich‘ schaltet sich als letzter ein und sichert nur das Überleben, auch wenn es der totale Kollaps der Person ist. Bei ihm war es ein berufliches ‚knocked out‘. Mitunter braucht man da einen Moment, um wieder aufzustehen – und vielleicht hatte er keine Lust, sich mit dem k.o. zu beschäftigen.
Ein bisschen hat er sich dafür auch wieder entschuldigt bzw. ganz vorsichtig mehrere Wochen später zurück geschrieben. Da stand drin, dass er sich sehr über meine Kontakt-Anfrage gefreut hat. Ein paar Nachrichten und ein Jahr später schrieb er mir, dass er beruflich in Österreich war und dabei an mich gedacht hatte, weil ich Österreicher bin.
Er hatte rund ein Dreivierteljahr nach dem Herrentag einen neuen Job. Das hatte ich über das soziales Netzwerk für Berufstätige gesehen. Ich bin mir gar nicht sicher, ob er mir davor geantwortet hatte und ob er das überhaupt konnte. Hat er sich gefragt, wer er ohne heiligen Gral ist? Wahrscheinlich brauchte er eine Weile, sich von dem Schock und der Immobilität des ‚roten Bereichs‘ bzw. seiner Krankheit zu erholen – um überhaupt wieder arbeitsfähig zu werden. Ich habe ihn nicht gefragt, von dem her sind das alles Vermutungen; aber es ist auch gar nicht wichtig, ob alle Details genauso passiert sind oder nicht.
Dein Stand und allgemeinere Betrachtungen
Kämpfst Du auch mit solchen Problemen (und bist in Deinem ‚gelben Bereich‘) oder fühlst Dich ganz erschlagen von einer ähnlichen Situation, wie ich sie beschrieben habe (und bist deshalb im ‚roten Bereich‘)? Wenn ja, bitte ich Dich, mit mir Kontakt aufzunehmen. Da können wir etwas machen! Auf jeden Fall. 🙂
Mir wurde von Therapeuten-Kollegen gesagt: Es ist wichtig handlungsfähig zu bleiben; im Gegensatz zum Zustand der Machtlosigkeit, Ohnmacht, Immobilität und Dissoziation (‚roter Bereich‘).
Und hier noch ein Buch-Zitat, dass ich während des Schreibens immer weiter nach unten geschoben habe, aber das auch zum Thema passt:
„Aufgrund eigener Erfahrungen wissen wir, dass es Stress verursacht und ungesund ist, nie von der Arbeit abzuschalten. Uns ist klar, dass wir zunehmend gezwungen werden, uns zu verausgaben, und dass fast jeder Aspekt unseres Wohlbefindens und unsere Fähigkeit, das Leben zu genießen, dadurch beeinträchtigt wird.“ 8
Wissen wir das wirklich? Und wenn wir das wissen, warum handeln wir nicht nach diesem Wissen? Ist der Zwang, von dem die Porges in ihrem Buch reden, langsam übermächtig geworden und überschattet unser Leben? – Auch wenn Du bereits k.o. bist oder es bald sein könntest, weil der Stress, der auf Dich einprasselt, gewaltig ist – es ist nie aussichtslos und ein (Therapie-)Gespräch kann Dir helfen, deine Lage zu verändern und zu verbessern. Es ist zwar vielleicht alles andere als einfach, aber zurück in den Lebensfluss und den ‚grünen Bereich‘ zu kommen, ist auch für Dich möglich.
Burn-out und Deine Arbeitswelt (Arbeitsplatz, Arbeits-Situation)
Das Burn-out, so wie wir das kennen, bezieht sich auf die Arbeitswelt. Du bist immer noch gut im Zeichnen, Schifahren, usw.. Du kannst immer noch Autofahren und Deinen Hobbys theoretisch nachgehen. Es kommt darauf an, wie sehr Du durch die Stress-Faktoren auf der Arbeit in den ‚roten Bereich‘ geraten bist und ob Du diesen wieder verlassen kannst. Wenn Du das nicht kannst und sich in Deinem Kopf immer noch alles um Deinen Arbeitsplatz bzw. um Deine Arbeits-Situation dreht, dann fallen die Freude-spendende Tätigkeiten gleich mit Deiner Arbeitsfähigkeit aus.
Die Freude-spendenden Tätigkeiten (Ressourcen) sind aber so unabdingbar wichtig auszuführen. Ressourcen zu haben reicht nicht aus. Du brauchst sie und sie wollen gepflegt werden. Ohne sie erlangst Du Dein Leben nicht zurück und kannst auch nicht arbeitsfähig werden. Ich sage nicht, dass das leicht ist oder leicht wird. Niemand weiß, was die Zukunft bringt und was gehen wird, aber wir können Ergebnis-offen gemeinsam daran arbeiten.
Gunther Schmidt zu Burn-out
Den Vortrag von Gunther Schmidt zum Thema Burn-out 9 will ich Dir nicht vorenthalten. Besonders gut haben mir seine Ausführungen zur Zuschauer-Frage gefallen. Es wurde nach der Verantwortung der Arbeitgeber-Seite gefragt. Er erklärte, dass er das nicht ausführlich beschrieben habe, weil das für die Klienten nicht hilfreich sei, sich damit zu befassen; sondern ganz im Gegenteil, dass es sie in ihrer Haltung als Opfer bestärken würde. Sein Begriff dafür war „Opfer-Erleben“. Es geht aber darum, wieder in die Selbstwirksamkeit zu kommen10 – und damit aus der ‚roten Zone‘; der Immobilität und Dissoziation einen Schluss-Strich zu setzen und sich von den k.o.-Schlägen zu erholen.
Wenn Du zu Boden gegangen bist, dann wäre gut, wenn Du es schaffst, wieder aufzustehen. Es ist klar, dass Du anfangs auf wackligen Beinen und unsicher stehen wirst. Dir in diesen Stunden Hilfe zu holen, z.B. einen Arm, der Dich stützt, ergibt Sinn. Es ist eine Lösung aus dem Würgegriff und eine Handlung, die nichts mit tot-stellen und Immobilität zu tun hat. Die große Arbeit liegt bei Dir. Denn nur Du kannst Dich an Deinen Schnürsenkeln aus dem Sumpf ziehen (wie Münchhausen) und Dich neu „booten“. Falls Du in so einer ähnlichen Situation sein solltest, wünsche ich Dir viel Kraft und einen guten Beistand. ‚reach out, if you need help‘
Führung und Burn-out nach Gunther Schmidt
Ich fasse hier meinen Lieblingsteil aus dem Vortrag von Gunther Schmidt zusammen. Er hat bei einer Schulung mit Führungskräften gesagt: „Ich hätte einen Tipp, wie Sie Ihr Team, und wenn sie noch so kompetent sind, dumm und inkompetent machen können; blöd; na ja, sie müssen nur mit viel Druck, Unklarheit, Ungewissheit und Missachtung oder Abwertung führen. Dann machen Sie jedes Team dumm.“ 11
Aber Gunther Schmidt sagt das auch positiv formuliert und beschreibt die [Zitat-Anfang]„Grundbedürfnisse von Menschen in Organisationen; und das ist z.B.
- Zugehörigkeit,
- Sicherheit,
- Orientierung
- klare Einbezogenheit, in alles was sie betrifft;
- also Würdigung [Anerkennung] für ihre Beiträge;
- ruhig auch gefordert werden;
- dann auch einfach Fairness – und so und
- Handlungsmöglichkeiten mit gleichzeitiger Verbundenheit.“ 12 [Zitat-Ende]
Zugehörigkeit und Anerkennung als Basis
Meine systemische Ausbilderin Annegret Haupt hat ebenfalls Zugehörigkeit und Anerkennung als die Basis bzw. das Fundament genannt. Jedes Haus und jede Beziehung braucht eine Basis. Sie meinte, dass Kämpfe oft im Dachboden ausgeführt werden. Der Streit geht um Kleinigkeiten, obwohl es an der Basis hapert.
etwas zum Mitnehmen
Ich hoffe, Du als LeserIn konntest etwas aus meinen doch persönlichen Worten mitnehmen. Ich wollte zum besseren Verständnis des heutzutage immer öfters fallenden Begriffs Burn-out beitragen. Wichtig ist für mich, nochmals in eigenen Worten zu sagen, dass die Betroffenen nicht selbst Schuld sind. Aber sie sind da in einen Sog hinein geraten, aus dem es gar nicht so einfach ist, sich zu befreien. Sie waren einmal sehr engagierte Arbeitende, die auch für das, was sie gemacht haben, brannten und Einsatz zeigten.
Fazit
Sie sind bzw. Du bist in einen Schlamassel hineingeraten. Große Stress-Faktoren oder viele kleinere haben sich aufgestaut haben und sind nicht mehr bewältigbar. Das hat Dich unweigerlich dazu geführt, dass Deine Flügel gestutzt wurden und Du definitiv aus Deinem Lebensfluss heraus gerissen wurdest.
Der erste Schritt ist, anzuerkennen, in welchem Sumpf du feststeckst. Dein Nervensystem und Dein Körper brauchen Zeit zum Heilen, damit Du wieder handlungsfähig wirst und für Dein Leben Entscheidungen treffen kannst. Jetzt geht es nicht um Deinen Arbeitgeber, und was der gerne hätte, sondern es geht um Dein Leben.
1 vgl. https://burn-out-syndrom.com/burn-out-syndrom-icd-10#:~:text=ICD%2D10%20Z73.,0&text=Viele%20Menschen%2C%20die%20unter%20einem,St%C3%B6rungen%2C%20Angstst%C3%B6rungen%20oder%20Panikattacken%20entwickelt. – abgerufen am 2025-07-05
2 https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/af938cfd12c33afa194fe7e8251599b8016346a9/nvl-005l_S3_Unipolare-Depression_2023-07.pdf Seite 36 – abgerufen am 2025-07-05
3 ebd.
4 vgl. ebd.
5 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38359618/ Trends in burnout and related sick leave duration in working-age adults – abgerufen am 2025-07-05
6 https://smw.ch/index.php/smw/article/view/3250 Point prevalence of burnout in Switzerland: a systematic review and meta-analysis – abgerufen am 2025-07-05
7 vgl. Stephen W. Porges, Seth Porges – Sicherheit und Heilung finden – Probst-Verlag 2024 – Die unterschiedlichen Bereiche werden über das ganze Buch beschrieben; z.B. auf dem buntbedruckten Beiblatt
8 Stephen W. Porges, Seth Porges – Sicherheit und Heilung finden – Probst-Verlag 2024 – Seite 172
9 https://www.frauke-niehues.net/vortraege-hypnosalon/statt-burnout-zur-sinn-erfuellenden-lebensbalance.html – abgerufen am 2025-07-05 – Gunther Schmidt zu Gast im Hypnosalon mit dem Vortrag ‚Statt Burnout zur Sinn erfüllenden Lebensbalance‘
10 vgl. https://www.youtube.com/watch?v=9cRi0UX1ZZs abgerufen am 2025-07-06 – Gunther Schmidt zu Gast im Hypnosalon mit dem Vortrag ‚Statt Burnout zur Sinn erfüllenden Lebensbalance‘ – Zeitmarke zirka 1:15:05
11 ebd. – Zeitmarke zirka 1:19:53
12 ebd. – Zeitmarke zirka 1:18:41